Hilfe ist auf dem Weg

Am 09. April wird sich der 3. Konvoi auf den Weg nach Lublin machen, um Medikamente, Nahrungsmittel und Kleider ins Auffanglager zu bringen. Bei dieser Gelegenheit bringen wir auch wieder viele Familien mit zurück nach Frankfurt. Für Unterkünfte und die Versorgung vor Ort ist durch 4Ukraine e.V. gesorgt. Bitte unterstützt uns mit Spenden, damit wir diesen Hilfskorridor aufrecht erhalten können.

Der 2. Konvoi hat seine Mission erfüllt

Zwei Wochen nach der Rückkehr des ersten Konvois startete der zweite Konvoi Richtung nach Lublin. Dazwischen lag viel Arbeit: 

– Vereinsgründung (Dank an Marco und Susanne, die uns als Notarin unterstützt)

– Medikamentenlisten übersetzen, bestellen und abholen (Danke an Sascha, Übersetzer Karim und natürlich Frau Apitz aus der aktiv-Apotheke in Liederbach am Ts)

– Raum suchen für den Aufbau des Warenlagers und der Kleiderkammer

– Fahrzeuge und Fahrer*innen suchen und koordinieren

– Räume suchen für potentielle Neuankommer

– Übergabestationen für die Hilfsgüter koordinieren

– Etc…

Am Samstag treffen sich die 8 Fahrer*innen des Konvois um 8 Uhr bei der KFW, wo einige Hilfsgüter zwischengelagert werden konnten. Mit dabei zahlreiche weitere Helfer*innen, die die Gruppe beim Beladen der Fahrzeuge unterstützen und mit Proviant und vielen guten Wünschen versorgen. Ein letztes Gruppenfoto, und um kurz nach 9 bricht die Reisegruppe, bestehend aus 6 Männern und 2 Frauen, nach Osten auf. Am Samstagabend geht es in recht losem Konvoi bis nach Warschau, wo wir uns im Hotel alle wieder zusammen finden. Leider sind die Restaurants der Umgebung geschlossen, daher essen wir Reste des tollen Care Pakets, die uns Moni mitgegeben hat. Wir bringen uns alle noch auf den aktuellen Stand und nutzen den Abend, um uns kennen zu lernen – schließlich haben die Meisten sich heute Morgen um 8 Uhr das erste Mal gesehen….

Man kann solche Konvois nicht wirklich voraus planen. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir von 10 Geflüchteten, die aus Lublin mit uns nach Deutschland reisen wollen, aber bei einer anderen Organisation in der Nähe von Ansbach (klimataler.com) unterkommen. Auch die Klimataler kooperieren mit Lublin. Wir haben auch Kontakt zu Personen in Kiev und Umgebung, meist aber nur per WhatsApp und fast nie direkt, einen Übergabezeitpunkt oder -ort gibt es noch nicht, weil auch ein Transfer von Kiev nach Polen keine einfach planbare Kaffeefahrt ist. Auf dem Weg nach Warschau meldet sich noch Monika aus Frankfurt, die wiederum um andere Kontakte von einer Person in Lubaczow erfahren hat, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist und auf eine Weiterfahrt nach Deutschland wartet. Also planen wir noch einmal um, um auch Konstyantin aufzusammeln.

Am Sonntag geht es zeitig nach Lublin, so dass wir um 9 Uhr in Lublin an der Schule ankommen und Judyta, unseren Kontakt vor Ort antreffen. Erste Überraschung: von den angekündigten 10 Personen sind nur noch 6 reisefähig, die anderen haben vermutlich das Noro-Virus o.ä. Statt der ursprünglich geplanten zwei Autos schicken wir also nur noch den im Eiltempo entladenen Eintracht-T6 mit Richard & Oliver sowie 6 Frauen auf die Reise nach Bamberg, wo sie die Klimataler treffen, die die Frauen dann übernehmen und mit nach Petersaurach übernehmen. Das gute ist, dass damit der Touran nicht mehr gebraucht wird, also fahren Moritz und Mara statt mit dem Eintracht-Ducato mit dem Touran nach Lubaczow, um Konstyantin einzusammeln. 

Gegen 10 Uhr treffen Artjom (?) und zwei weitere ukrainische Männer in der Schule in Lublin ein, die sich auch mittels des vorher vereinbarten Passcodes („Watson glaubt, dass Eintracht Frankfurt gegen FC Barcelona im Europacup gewinnt“) ausweisen können. Da deren Transporter gerade nach Kiev unterwegs ist, beschließen wir, die Hilfsgüter in einem Lager zu deponieren. Vor Ort sortieren und inventarisieren wir die Hilfsgüter und teilen die mitgebrachten Medikamente für die beiden Krankenhäuser auf (Kiev und Chmielnizky). Eine Ladung geht nach Kiev, die andere bringen wir zur Schule zurück, wo ein regelmäßiger Transport die Medikamente weiter in die Ukraine fährt.

An der Schule gibt uns Judyta noch einen Einblick in die Organisation des Lagers. Sie haben zwar vier Lagerräume, aber keiner dieser Räume verfügt über irgendwelche Regale o.ä. – alle Waren stapeln sich in Kartons auf dem Boden. Die Turnhalle ist mit 150 Personen auf Klappbetten voll belegt, es gibt Ecken mit Kinderspielzeug, Ladestationen für Mobiltelefone und abgetrennte Bereiche für Frauen mit Säuglingen. Das jüngste Baby ist gerade mal zwei Wochen alt. Essen wird geliefert, es gibt eine kleine improvisierte Teeküche, um Heißgetränke zuzubereiten. Wir trinken mit unseren polnischen Freunden noch einen Kaffee, und dann geht es für den Ducato und den Crafter wieder Richtung Heimat.

Während der Ducato sich ohne Personen auf den direkten Weg nach Breslau macht, fährt der Crafter nach Kaliesz, wo Maria auf uns wartet. Wir treffen sie in einem Wohnblock in Kaliesz, wo sie uns um kurz vor 19 Uhr von ihrem Sohn übergeben wird. Ihre anderen Kinder sind bereits in Frankfurt am Main, so dass wir für sie auch keine Unterkunft suchen müssen.

Zwischenzeitlich konnte der Touran auch Konstyantin einsammeln. Er war bereits kurz nach Ausbruch des Krieges per Bus nach Polen gekommen, aber nicht weiter als bis Lubaczow gekommen, wo er anscheinend in einem von Nonnen geführten Heim für schwer erziehbare Jugendliche gewohnt hat (und – aus welchem Grund auch immer – 10 Tage das Haus nicht verlassen durfte…)

Richard und Oliver kommen mit dem T6 gegen 20 Uhr nach einem langen Tag in Bamberg an, wo sie ihre Schützlinge wohlbehalten an die klimataler übergeben können. 

Gegen 21 Uhr treffen Ducato, Crafter und Touran im Hotel Diament in Breslau ein, wo wir bei Pizza und Bier mit unseren beiden Fahrgästen den Abschluss des Tages feiern und den morgigen Tag erklären (beide fahren im Touran mit). 

Auf der Rückfahrt am Montag steht noch einiges an Orga an: Fahrzeugrückgabe ausmachen, Übergabe für Maria festlegen und für Konstyantin haben wir noch überhaupt keine Bleibe. Zwar haben wir einiges an Wohnungsangeboten, keines davon ist aber für einen Rollstuhl geeignet. Hier haben wir also noch ein wenig Arbeit.Wer uns unterstützen möchte: Medikamente und Nahrungsmittel werden am Dringendsten gebraucht. Dafür ist Geld leider unerlässlich. 4Ukraine.Team hat mittlerweile auch eine Bankverbindung: DE63 5105 0015 0140 3272 89

Herzlichen Dank an alle Helfer:innen, an das Fahrer:innen-Team und die (Sach)-Spenden. Unser Team bereitet nun den nächsten Konvoi am 09. April vor. Wir suchen noch (Mit-)Fahrer, melde Dich hier gleich an: http://eepurl.com/hYjUSj

Erster Konvoi – März 2022

Am 04.03.2022 startete unser erster Konvoi, bestehend aus 7 Fahrzeugen, voll beladen mit medizinischen Gütern, Lebensmitteln und Kleidung Richtung polnisch-ukrainischer Grenze, wo wir direkt Hilfe leisten konnten und dabei noch 38 Menschen (Mütter mit ihren Kindern) mit zurück nach Frankfurt nehmen konnten. In Frankfurt und Umgebung sorgen wir für Unterkünfte, Kontakte zu Behörden und stellen Versorgung und finanzielle Unterstützung sicher.